Meine Tochter sammelt Enten. Bitte kriegen Sie sich wieder ein, natürlich keine lebende Spezies aus der Gattung des Gänsevogels, sondern diese quietschigen. Mit diesen Badwannen-Kollegen hatte ich heute ein besonderes Rendezvous. Gebeutelt von Rücken und Co. gönnte ich mir seit langem wieder (normalerweise bevorzuge ich aus Zeitgründen die heiße Dusche am Morgen) ein Wohlfühl-Schaumbad. Und mitten in meinen tieftragenden Gedanken (oder was ich dafür hielt) beäugten mich diese Gesellen keck von ihren Standorten am Badewannenrand an. Das witzige war: Sie blickten alle in meine Richtung, als hätten sie sich extra aufgereiht für mich und wollten mich von meiner Nachdenklichkeit ablenken. Das ist Ernies Kollegen auch tatsächlich gelungen. Ich musste lächeln ob der mal liebevollen, mal skeptischen, mal anfeuernden Blicke. Und so schafften sie es, dass ich eine kurze Ansprache hielt und vor der versammelten Enten-Mannschaft mir lautstark vornahm, mich wieder auf die optimistische Seite zu schlagen. Ja, dieser Blickwechsel hat was mit Gelenkwohl zu tun. Wer im tiefen Tal der Grübeleien versinkt, der hat den Rücken niemals frei. Denn: „Es ist der Geist, der sich den Körper baut“, wie schon Friedrich Schiller erkannte. Das Stelldichein mit den Quietschis tat gut. Da brauchte es auch gar kein Entspannungsbad mehr, dass ich grad ohnehin nicht im Haus hatte. Enten als Körperbalsam – doch das gibt’s, und das ist keine Ente.